Wie bist du zur Musik gekommen?
Musik zu machen war ein sehr bewusster Entscheid Ende der 90er-Jahre, als ich zum ersten Mal mit elektronischer Musik in Kontakt kam. Zeitgleich hatte mein Vater ein Keyboard und eine Musiksoftware gekauft, die ich netterweise mitbenutzen durfte. Auch hatte ich das Glück, dass ich zwei Synthesizer und ein altes Bandecho übernehmen konnte. Dies beflügelt meine Neugierde und Motivation in der Kunst des Musikmachens bis heute.
Welche/r Produzent/in oder DJ hat dich am meisten beeinflusst?
Einflussreiche Künstler gibt es in meinem Werdegang viele. Manche habe ich bewusst wahrgenommen, die meisten jedoch nicht. Juno Reactor, Bitmonx, Trentemoller oder Extrawelt sind nur einige aus dem elektronischen Bereich, an deren Einfluss ich mich entsinnen kann. Den mit Abstand grössten Einfluss auf mein Schaffen haben jedoch all die wunderbaren Freunde, die mich auf meinem Weg begleiten. Nicht zu vergessen sind auch die tollen Menschen, die ich dank dem Unterrichten kennen und schätzen gelernt habe.
Welches Musikerlebnis ist dir speziell in Erinnerung geblieben?
1. Der erste Gig in einer Mehrzweckhalle mit meinem gesammten Studioequipment auf der Bühne.
2. Die erste Tour in Brasilien, wo wir wie Stars empfangen wurden und danach wieder auf der Strasse standen. Zum Glück fanden wir dann aber Freunde, bei denen wir wohnen durften.
3. Der erste Gig mit meinem Projekt F.E.M Ensemble: Dieser Auftritt ermöglichte es mir, mich zum ersten Mal in einer Band als vollwertiger Livemusiker zu fühlen.
Welches war dein wichtigster Auftritt?
Schwer zu sagen, da alle Auftritte wichtig sind. Sehr bleibend war ein Gig in Brasilien in einem riesigen Wasserthemenpark vor 3000 Menschen. Die Energie ist zutiefst beeindruckend, die in der Wechselwirkung mit einer solchen Masse entsteht.
Worauf legst du den Schwerpunkt beim Unterrichten?
Der individuelle Lernstil und der Spassfaktor stehen an oberster Stelle. Der Inhalt sowie die Geschwindigkeit des Unterrichts werden vom Schüler oder der Schülerin vorgegeben.
Wie sieht eine typische Lektion bei dir aus? Wie arbeitest du mit den Schülern?
Zuerst muss ich die Bedürfnisse erkennen und ein Gefühl dafür entwickle, was die Schüler wirklich lernen möchten. Daher steht an erster Stelle ein Gespräch. Dort kann ich herausfinden kann, was unmittelbar gewünscht ist und längerfristig als Ziel fokussiert werden soll. Anschliessend geht es gleich los mit dem aktiven Unterricht. Ich lasse mich dabei gerne von meiner Erfahrung leiten und versuche, den Inhalt auf spannende Weise zu vermitteln. Ich möchte den Schülern auch Platz geben, das Vermittelte praktisch umzusetzen. Nebst kurzen Anekdoten streue ich immer wieder Hintergrundwissen ein, damit das Ganze sehr «Hands on» bleibt und nicht nur zur trockenen Theorie verkommt. Oftmals coache ich auch bestehende musikalische Projekte der SchülerInnen.
Mit wem würdest du gerne einmal zusammen Musik machen?
Da gibt es für mich keine bestimmte Person. Der spontane Jam mit jemandem im Synth-Laden um die Ecke ist genauso spannend wie die Zusammenarbeit mit dem Profi-Keyboarder oder wie der Austausch mit Schülern. Mit Peter Steele von Type 0 Negative hätte ich gerne mal was gemacht, weil ich seine Stimme einfach krass finde und sie gerne in einen elektronischen Kontext gesetzt hätte. Leider weilt er nicht mehr unter uns.
Welche Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Keine. Ich würde durchdrehen, wenn ich meine geliebten Synth-Sounds nur hören aber nicht selber erzeugen könnte. Da bin ich pragmatisch und würde ein gutes Messer bevorzugen.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Im Grossen und Ganzen die Kreativität, Wachsen als Mensch, Reisen und all die lieben Menschen, die mein Leben so lebenswert machen.