Wie bist du zur Musik gekommen?
In erster Linie durch meinen Vater, welcher mir schon früh die Werte vermittelte, Musik bewusst und bedacht zu konsumieren. So hatte ich in jungen Jahren meine eigene Plattensammlung und beschäftigte mich mit der Musik.
Den Einstieg in das Produzieren bzw. Komponieren erhielt ich durch einen Freund. Das meiste Wissen eignete ich mir anschliessend mit viel Disziplin und Hingabe selbst an. Das Musik-Setup entwickelte sich im Laufe der Jahre immer weiter. Jetzt bin ich an einem Punkt, an dem ich sagen kann, dass ich mich sehr wohl mit meinem Equipment fühle.
Welche/r Produzent/in oder DJ hat dich am meisten beeinflusst?
Am Anfang meines Musikschaffens J Dilla. Was mich an ihm begeistert, sind seine verschobenen Grooves und seine Sound-Ästhetik. Es klingt alles so organisch, knackig, warm und natürlich. Die Art und Weise wie er Samples benutzte oder gar Instrumente einspielte in seine Kompositionen war für mich eine Neu-Offenbarung. Weitere musikalische Inspirationen für mich sind: John Coltrane + Alice Coltrane, Alice Phoebe Lou, Mndsgn, Mo' Kolours, Mac DeMarco, King Krule, Mocky, Khruangbin, Robert Glasper, Yussef Dayes, Kokorokoko, Lone, Saint Germain, Kendrick Lamar und viele mehr.
Welches Musikerlebnis ist dir speziell in Erinnerung geblieben?
Das war, als ich meine allererste Schallplatte mit Eigenkompositionen in meinen Händen halten durfte! Für mich war die Vorstellung, irgendwann eigene Musik auf Vinyl veröffentlichen zu dürfen, so weit weg und ein Fernziel – dies bereits mit 18 erreicht zu haben, war ein sehr schönes Gefühl.
Welches war dein wichtigster Auftritt oder dein wichtigstes Musikprojekt?
Jede Komposition erschaffe ich mit viel Liebe, Leidenschaft und Hingabe. Insofern ist immer das wichtigste Musikprojekt mein aktuelles. Speziell in Erinnerung geblieben ist mir aber mein erster Solo-Auftritt 2011 in einer Garage. Meine eigenen Kompositionen spielen zu dürfen in dieser speziellen Atmosphäre war für mich der Einstieg in eine komplett neue Welt. Seit diesem Erlebnis liebe ich es, performen zu dürfen.
Worauf legst du den Schwerpunkt beim Unterrichten?
Es geht um Musik. Musik ist etwas emotionales, sensibles und individuelles. Ich möchte mit dir deine Experimentierfreudigkeit, Offenheit und Freude an der Musik entdecken und kultivieren. Zusammen finden wir heraus, wo dein Potenzial und deine Stärken liegen und in welche Richtung du dich entfalten möchtest. Austausch und Learning by Doing finde ich besonders wichtig.
Wie sieht eine typische Lektion bei dir aus? Wir arbeitest du mit den Schülern?
Ich finde einen Austausch sehr wichtig, um gemeinsam herauszufinden wo du stehst und was deine individuellen Berdürfnisse sind. Ich möchte herausfinden, was deine Leidenschaften sind und wie ich dich fordern aber nicht überfordern kann. Alles soll nach deinem Tempo gehen und so kann jede Lektion je nach Schüler*in ganz anders verlaufen.
Mit wem würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?
Es gibt da so einige Musiker*innen mit denen ich gerne zusammenarbeiten würde. Momentan wäre es mit Alice Phoebe Lou oder Mocky.
Welche Platte würdest du auf die einsame Insel mitnehmen?
Das ist eine sehr schwierige Frage. Es gibt unzählige Alben, welche ich schätze und liebe. Aber ein absoluter Evergreen ist für mich «Miles Davis - Kind Of Blue». Dieses Album könnte ich wohl noch weitere 1000 Male hören.
Was ist neben der Musik noch wichtig in deinem Leben?
Ich lege viel Wert darauf, meine Freundschaften zu pflegen. Für mich zählt dies zu den ewigen immateriellen Werten. Ich verbringe auch gerne viel Zeit in der Natur – spaziere, denke nach und reflektiere mich. Umgeben von Naturklängen zu sein, ist für mich etwas vom Allerschönsten. Zudem schätze ich auch ein gutes Buch sehr.